CSD Rostock 2019. Foto: Björn Schmidt
„Jede*r in Europa darf leben und lieben, wie und wen sie*er will — immer, überall, ohne Angst!“ – Niklas Nienaß
Im März 2021 haben wir im EU-Parlament die Europäische Union zur LGBTIQ Freiheitszone erklärt. Nach einer Initiative unserer Abgeordneten Terry Reintke wurde die Resolution mit großer Mehrheit angenommen. Wir haben damit unmissverständlich klar gemacht: Niemand in Europa darf aufgrund seiner sexuellen Orientierung oder Genderidentität diskrimiert werden.
Im Schnitt steigt die Akzeptanz für lesbische, schwule, bisexuelle, trans und inter Menschen in Europa. 76 Prozent sprechen sich im EU-weit für gleiche Rechte für LGBT-Personen aus (Eurobarometer 2019).Doch da bleibt eben ein erschreckendes Viertel. Und gerade in vielen osteuropäischen Mitgliedstaaten erschreckende Mehrheiten.
Besonders im Licht der Aufmerksamkeit stehen Ungarn und Polen, wo rechtsnationale Regierungen systematisch gegen LGBTIQ-Personen vorgehen. In vielen Ländern in Europa müssen Menschen aufgrund ihrer sexuellen Orientierung oder Geschlechtsidentität in Angst leben.
Den Anspruch, den wir mit unserer Resolution deutlich gemacht haben, können wir in der Realität noch nicht einlösen. A long way to go for LGBTI equality. So lautet der Titel des aktuellen LGBTI-Reports der Agentur der Europäischen Union für Grundrechte (FRA). 43 Prozent aller LGBT-Befragten geben dort an, in ihrem Alltag diskriminiert zu werden. Besonders gravierend ist die Situation für Transpersonen. 60 Prozent der Befragten erleben Diskrimierung. Gegenüber 2012 ist das ein Anstieg um 17 Prozent.
Ich will nicht, dass wir so zusammenleben. Ich will nicht, dass Menschen in Europa Angst haben müssen. Ich will nicht, dass Menschen dafür bedroht werden, wer sie sind. Hass und Hetze, soziale Benachteiligung und juristische Stigmatisierung von LGBTIQ haben keinen Platz in Europa. Dafür kämpfen wir mit unserer gesamten Greens/EFA Fraktion im Europäischen Parlament.
„Being yourself is not your ideology, but your identity. And no one can take it away.“ Ursula von der Leyen, Präsidentin der EU-Kommission
Unser steter Kampf für die Rechte der LGBTIQ-Community in den vergangenen Jahren hat endlich dazu geführt, dass auch die Kommission diese Rechte als selbstverständlich ansieht. Wir werden uns jetzt dafür einsetzen, dass die EU-Kommission ihre angekündigte LGBTIQ-Strategie zügig und konsequent umsetzt. Wir machen Druck, dass die Kommission klare legislative Maßnahmen auf den Weg bringt, um gleichgeschlechtliche Paare und deren Kinder rechtlich abzusichern. Ehen und Adoptionen müssen über EU-Grenzen hinweg unkompliziert anerkannt werden. Hassreden und Hassverbrechen aufgrund von sexueller Orientierung und Geschlechtsidentität müssen konsequent verfolgt werden. Und wenn nationale Regierungen europäische Grundwerte – und rechte mit Füßen treten, muss das Sanktionen nach sich ziehen. Keine EU-Gelder mehr für die Feinde des Regenbogens!
Safe Trans Youth Lives!
Hass und Hetze, von Institutionen, Mitmenschen und der Gesellschaft hinterlassen Spuren. Unter jungen Trans Personen ist die Suizidrate besonders hoch. Es schockiert mich, dass unsere Gesellschaft Menschen in den Tod treibt. Das müssen wir so schnell wie möglich stoppen. Jede Person, die Hilfe benötigt, muss diese schnell und unkompliziert bekommen. Ich setze mich dafür ein, europaweit kostenlosen Zugang zu psychologischer Beratung und Hotlines auszubauen.
Hinweis: Wenn es dir grade nicht gut geht, dann melde dich bitte bei hier oder einer der dort angegebene Hotlines und sei dir sicher, du wirst geliebt!