Ich setze mich für den Aufbau einer europäischen Weltraumwirtschaft ein. Jetzt habe ich das Raketen-Start-Up Isar Aerospace in der Nähe von München besucht.
Satellitentechnik ist aus unserem gesellschaftlichen Leben nicht mehr weg zu denken. Es geht nicht nur um Kommunikation und Navigation, sondern auch um Industrie, Forschung oder Katastrophenschutz. Erdbeobachtungssysteme wie das europäische Copernicus-Programm helfen uns im Kampf gegen den Klimawandel.
Doch Satelliten muss man erst einmal hochbekommen. Und in Sachen Raketen haben wir in Europa dringend Nachholbedarf. Das europäische Raketenträgersystem Ariane ist im Moment leider kommerziell nicht konkurrenzfähig. Russische Sojus-Raketen kommen spätestens seit dem Überfall auf die Ukraine nicht mehr in Frage. Die einzige Alternative ist derzeit die amerikanische Firma SpaceX. Doch derartige Monopolstellungen sind gefährlich. Wir sollten die Zukunft der europäischen Raumfahrt nicht anderen überlassen – und erst recht nicht in die Hände einer einzigen Firma legen.
Wir brauchen bessere europäische Launcher, mit denen wir Satelliten — und in einigen Jahren auch Astronaut*innen — aus eigener Kraft ins Weltall bringen können. Und zwar kostengünstig und nachhaltig. Ich setze mich daher dafür ein, dass wir die innereuropäische Konkurrenz für Ariane anfeuern. Wir brauchen europäische Raketen-Start-Ups!
Eine vielversprechende Kandidatin ist die Rakete Spectrum von Isar Aerospace. Ich habe das Start-Up in der Nähe von München im März besucht. Mit dabei waren die Grünen Bundestagsabgeordneten Anna Christmann und Dieter Janecek.
Gründer und CEO Daniel Metzler führte uns persönlich durch die Produktionsanlagen. Die Spectrum ist eine komplette Eigenentwicklung. Von der Design-Software über die 3D-Druck-Produktionsverfahren bis hin zu den Tests mit eigenem Prüfstand im schwedischen Kiruna.
So könne nicht nur eine hohe technologische Unabhängigkeit gewährleistet werden, berichtete Metzler, sondern auch kosteneffiziente Startpreise.
Isar Aerospace wurde erst 2018 von Absolventen der TU München gegründet. Mittlerweile haben sie schon über 200 Mitarbeiter*innen. Und vor kurzem haben sie Fördergelder der Europäischen Kommission in Höhe von 10 Millionen Euro eingesammelt.
Solche Projekte begeistern mich, und ich setze mich dafür ein, dass wir für Space-Start-Ups in Europa optimale Bedingungen schaffen.
Die Spectrum soll noch in diesem Jahr ihren ersten Testflug antreten. Ich bin gespannt!
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