Common Provisions Regulation

In der Common Provision Regulation (kurz: CPR) wird festgelegt, wie die europäischen Gelder für Regional- und Strukturförderung ausgegeben werden dürfen. Es geht dabei um rund ein Drittel des gesamten EU-Haushalts – über  380 Milliarden Euro. Von dem Geld werden EU-weit Bauprojekte finanziert, Wirtschaftshilfen bereitgestellt oder soziale Projekte gefördert. Die CPR ist also eines der wichtigsten Dokumente Europas. Hier wird ganz maßgeblich festgelegt, in welche Richtung sich die Union entwickeln wird.

Regionalförderung — wohin dürfen die Gelder fließen?

Wahrscheinlich wissen die wenigsten EU-Bürger*innen, was sich hinter der Common Provision Regulation (CPR) verbirgt — dabei handelt es sich um eines der wichtigsten Dokumente der Europäischen Union. Denn in der CPR wird über rund ein Drittel des gesamten EU-Haushalts entschieden. Das sind über 380 Milliarden Euro.

Dieses Geld steht für die europäische Regional- und Strukturförderung zur Verfügung. In der CPR wird festgelegt, wie es ausgegeben werden darf. Unter welchen Bedingungen also etwa Bauprojekte durchgeführt, Wirtschaftshilfen bereitgestellt oder soziale Projekte gefördert werden können. Wohin dieses Geld fließen darf — und wohin nicht — das hat einen gewaltigen Einfluss auf die Zukunft von ganz Europa. Ein echter Politikwandel kann nur gelingen, wenn wir an den finanziellen Stellschrauben drehen.

Im Dezember 2020 haben wir die neue CPR verabschiedet, die für den Haushalt der Jahre 2021 bis 2027 gilt. In den Verhandlungen habe ich mich für mehr Klimaschutz, Gerechtigkeit und Bürger*innenbeteiligung in der europäischen Regionalpolitik stark gemacht. Dabei sind uns Grünen eine Reihe von Erfolgen gelungen:

Klimaschutz

  • Das „Do no significant harm“-Prinzip wurde als „horizontales Prinzip“ in der CPR verankert. Es dürfen nun explizit keine Projekte gefördert werden, die der Umwelt im Sinne der „EU-Taxonomy“ schaden.
  • Klimaziele des Pariser Abkommens sowie der Europäischen Kommission sind rechtsverbindlich, eine Evaluation zur Hälfte des Förderzeitraumes muss erfolgen.
  • Climate Spending: Mindestens 30% des Regionalfonds EFRE und 37% des Kohäsionsfonds müssen für Klimaschutz ausgegeben werden. Der EU-Gesamthaushalt ist damit auf dem Weg zu insgesamt 30% für Klimaschutz.

Gerechtigkeit/Solidarität

  • Auf Grundlage eines Amendments Der Grünen/EFA ist die Förderung von Geschlechtergerechtigkeit in die neue CPR mit aufgenommen. Hierfür können nun dezidiert Gelder bereitgestellt werden.
  • Der Sanktionsmechanismus für Länder mit defizitärem Haushalt („Makroökonomische Konditionalität“) blieb erhalten, die Kriterien sind allerdings deutlich milder als ursprünglich angedacht. Zudem sind der Europäische Sozialfond (ESF+) sowie die grenzüberschreitenden Programme INTERREG von möglichen Sanktionen ausgeschlossen.

Bürger*innenbeteiligung

  • Der Community-Led Local Development (CLLD) Ansatz wurde aufgenommen. Projekten, die einen Bottom Up Ansatz wählen und Bürgerinnen und Bürger vor Ort mit einbeziehen, stehen nun bis zu 10 Prozent mehr Funding offen.

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